Essen. Die Mai-Statistik der Bundesagentur für Arbeit zeigt, dass die Zahl der Arbeitslosen in Essen weiterhin deutlich gesunken ist. „Das sind erstmal gute Nachrichten, zurücklehnen ist aber noch nicht erlaubt“, erklärt dazu Martin Schlauch, stellvertretender Vorsitzender der Essener SPD-Fraktion und Vorsitzender des städtischen Ausschusses für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Integration.
„Dass wir in Essen das Beschäftigungsniveau vor der Pandemie noch nicht erreicht haben, war zu erwarten, zeigt uns aber, dass wir noch nicht über den Berg sind. Und auch, wenn man die Folgen der Corona-Krise ausklammert, birgt der Essener Arbeitsmarkt weiterhin große Herausforderungen, vor allem die Langzeitarbeitslosigkeit, von der viele Essener*innen aus ganz unterschiedlichen Gründen betroffen sind.

Die Essener Stadtspitze ist hier weiterhin gefragt, dieses Problem stärker anzugehen und intensive Gespräche mit der IHK und der Handwerkskammer zu führen, um zu unterstützen, dass verstärkt in diesen Bereichen zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden. Zusätzlich müssen wir die Essener Firmen unterstützen, damit sie wieder einstellen können: Projekte, die nach der aktuellen Situation umgesetzt werden, sollten so weit wie möglich an in Essen ansässige Firmen vergeben werden. Vor allem gastronomischen Betriebe, Freizeiteinrichtungen oder beispielsweise die Schausteller*innen habenunter dem letzten Jahr gelitten und verdienen dabei besonderes Augenmerk.“
Julia Jankovic, sozial- und jugendpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion, ergänzt: „Die Corona-Krise hat auch dazu geführt, dass Ausbildungsplätze weggebrochen sind. Auch die aktuelle Statistik der Bundesagentur zeigt, dass es weniger Ausbildungsplätze als Bewerber*innen gibt. Deshalb müssen wir den Ausbildungsbetrieben dopp

elt unter die Arme greifen. Auch die Stadt Essen selbst sollte in Betracht ziehen, als eine der größten Arbeitgeber*innen ihr Ausbildungsangebot über Bedarf zu erhöhen. Die Sommerferien nahen, und nicht alle Jugendlichen haben bereits eine Perspektive, wie es weitergehen soll. Bis zum Ausbildungsstart haben wir noch ein ganzes Stück Arbeit vor uns.
Außerdem brauchen wir zielgerichtete Maßnahmen für die Integration langzeitarbeitsloser Frauen. Gerade alleinerziehende Frauen wurden durch die Pandemie besonders hart getroffen. Diesen Frauen konnten wir bisher nicht die Teilhabechancen bieten, die ihnen zustehen.“