Stolpersteinverlegung für Artur Hammer in Essen –Frohnhausen

Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde,

wir haben uns heute hier getroffen, um an den ermordeten Antifaschisten Artur Hammer zu erinnern.

 

Artur H. wurde 1884 in Essen geboren und hat sich wie viele andere auch in der damaligen Zeit  der revolutionären Arbeiterbewegung angeschlossen.

Er war nach dem ersten Weltkrieg Mitglied im Essener Arbeiter – und Soldatenrat und Mitbegründer sowie  Vorsitzender der Essener KPD.

Er engagierte sich ebenfalls  sehr stark in der Gewerkschaftsbewegung und war hier in der Freien Arbeiter Union viele Jahre lang  aktiv.

Aufgrund unterschiedlicher Positionen in der Gewerkschaftsarbeit verließ er 1923 die KPD blieb aber gewerkschaftlich weiterhin aktiv.

Er entwickelte sich dann in Richtung SPD und trat 1931 der  Eisernen Front bei –einem demokratischen Bündnis verschiedener Organisationen gegen den aufkommenden Faschismus.

Am 24.03.1933 kam es dann zur Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes, dem alle bürgerlichen Parteien  zugestimmt haben.

Dr. Ernst Schmidt hat hier im einem Artikel für die OV-Zeitung „Der Anruf“  beschrieben, wie in der Sitzung des Essener Rats am 20.04.1933 alle 29 Vertreter des Zentrums der Verleihung der Ehrenbürgerschaft an Adolf Hitler zugestimmt haben.

Gleichzeitig wurde die Zahl der Schutzhäftlinge allein in Essen auf 500 Personen geschätzt.

 

Artur H. beteiligte sich am Widerstand gegen den Faschismus in Essen und wurde 1936 erstmalig verhaftet und wegen Verstoßes gegen das „ Heimtückegesetz“ zu einer Haftstrafe von 18 Monaten verurteilt.

Nach dem Beginn des 2.Weltkrieges wurde er 1939 erneut festgenommen und in „ Schutzhaft“ genommen.

Er wurde am 06.04.1942 im KZ Groß-Rosen ermordet.

 

Liebe Freundinnen und Freunde,

 

gerade in der heutigen Zeit – wo zum Beispiel am  18.12.17 in Österreich eine Regierung mit ehemaligen Neofaschisten gebildet wurde – ist es notwendig, das Gedenken an Menschen wie Artur Hammer aufrecht zu erhalten.

Die Demokratie wird wieder einmal von rechts bedroht – alle echten Demokraten müssen dagegen halten.

 

Raimund Glitza, 19.12.2017

Vorsitzender der SPD Essen-Frohnhausen