
Die Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig erinnern an die Opfer der NS-Zeit. So lässt er vor ihrem – zumeist – letzten Wohnort Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir ein. „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, so der Kölner Bildhauer.
Am 5. Juli 2017, gegen 15.15 Uhr, wird Gunter Demnig in der Hurterstraße in Frohnhausen einen der 12 für Essen vorgesehenen weiteren Stolpersteine verlegen – in Gedenken an Karl Wolf, der am 25. März 1942 im KZ ermordet wurde.
Zu Karl Wolf
„2. Mai 1933 – der Tag, an dem die Nationalsozialisten im ganzen Deutschen Reich die freien Gewerkschaften zerschlagen haben, so auch in Essen. … Karl Wolf, Gewerkschaftssekretär und Sozialdemokrat, zählt zu den bekanntesten Opfern des 2. Mai 1933. Weil er sich an diesem Tag auf einer Gewerkschaftstagung in Berlin aufhält, entgeht er zunächst der Verhaftung. Kurz darauf kehrt er nach Essen zurück, wo er sich bei Freunden und Bekannten versteckt. Als Wolf erfährt, dass die Nazis drohen, seinen ältesten Sohn in ‚Schutzhaft’ zu nehmen, stellt er sich. Zweimal wird der 50-Jährige verhaftet und wieder freigelassen. Als der gelernte Dreher bei Krupp Kritik an dem Unrechtsregime übt, meldet ihn sein Vorarbeiter der Gestapo. Wegen ‚Heimtücke’ wird Wolf zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Zwei Tage nach seiner Entlassung wird er erneut festgesetzt und ins KZ Sachsenhausen gebracht. Ein ehemaliger Mitgefangener schildert 1965, dass Wolfs Aufgabe als Häftling 40326 darin bestand, andere Häftlinge, die per Genickschuss ermordet worden waren, abzutransportieren. 1942 stirbt Wolf in Sachsenhausen. Ob auch er erschossen oder erschlagen wurde, oder ob er an den Folgen der Haft starb, ist unklar. Wie auch immer sein Schicksal endete, für Seckin Söylemez steht fest:“Es war Mord.“ Aus: „Als die Nazis die Gewerkschaften zerschlugen“ von Marcus Schymiczek am 6. Mai 2013 in der WAZ
Ursula Dotzki