

Die SPD hat ihre 2009 begonnen Bürgerkonferenzen und -foren intensiv fortgesetzt. Den Dialog vor Ort haben wir Denk.bar getauft. Denkbar für Frohnhausen und für den Essener Westen.
Denk.bar ist kein Gremium, sondern ein Prozess und eine Bürgerkonferenz der SPD für neue Ideen, auch für Kritik. Eine Plattform für Dialog, in unterschiedlicher Form und überall, in Frohnhausen und in Essen. Mit Bürgerinnen und Bürgern erarbeitet die SPD Zukunftskonzepte für unseren Stadtteil.
Wir sind hier zu Hause. Welche Werte sind uns wichtig? Wie wollen wir was erarbeiten? Was muss eine moderne Kommunalpolitik leisten? Welche Rahmenbedingungen brauchen Familien, die Vereine und Verbände, die Kaufmannschaft oder Gewerbetreibenden vor Ort und wie kann Integration gelingen?
Die besten Antworten darauf und auf weitere Fragen zu finden, braucht Zeit. Das geht nicht in wenigen Wochen. Das geht auch nicht allein in Expertenkommissionen. Diskussionen in geschlossenen Zirkeln reichen dafür nicht aus. Die besten Antworten haben wir gemeinsam im intensiven Dialog und Austausch gesucht. Vor allem mit den „Expertinnen und Experten in eigener Sache“ – mit den Menschen in unserem Stadtteil. Ihre Alltagserfahrungen, ihre Lebenswirklichkeit sind der Maßstab, an dem sich unsere Politik messen lassen muss.
Für die SPD vor Ort war wichtig zu wissen und sie hat viele gefragt: Was sind unsere Stärken in Frohnhausen und worauf können wir bauen?
Was müssen wir tun, um Chancen und Möglichkeiten für uns und unsere Kinder im Stadtteil zu nutzen?
Woran müssen wir arbeiten, damit die Wohn- und Lebensqualität in Frohnhausen und im Essener Westen steigt?
Wo liegen Gefahren? Wo muss schnellstens was passieren?
Wie steht´s um Kommunalfinanzen, Bildung, Kitas, Wohnen für Generationen, Pflegeplätze und Integration? Zentrale Themenfelder, um die wir uns auch mit anderen Stadtteilen gemeinsam zu kümmern haben.
An Informations- und Aktionsständen mit Fragebogen und Bodenzeitung, mit einem Marktplatz für Kinder, in mehreren Bürgerkonferenzen zu Stadtteilfragen, in einem Migrationsforum und auf Bildungskonferenzen haben die Sozialdemokraten den Stadtteil Frohnhausen durchleuchtet. Und haben viel Zuspruch für die offene Art der Veranstaltung aber auch Anregungen für Veränderungen vor Ort und realistische Vorschläge zur Umsetzung in Bezirksvertretung und Rat erhalten.
Die ersten Ergebnisse
Neben der Angst vor dem Abzug weiterer Geschäfte und Läden aus dem Stadtteil teilten alle die Sorge um die ungewisse zukünftige Nutzung des Standortes der Hauptschule Bärendelle.
Aber auch die Hintergründe der Schließung der Oase wurden umfassend thematisiert. Was geschieht mit den Flächen der ehemaligen Infrastrukturen oder freigewordenen Flächen aus Gewerbeumsiedlungen?
Wie können die großen Grünflächen, den Gervinus-, den Riehl- und den Westpark, mehr in das Stadtteilleben einbeziehen? Ist der Marktplatz nicht zu groß und das Parkplatzangebot, um ihn zu erreichen, zu klein? Warum ist der Marktplatz an 4 Tagen und 3 halbe Tage in der Woche so leer und so steinig fragten die Kinder?
Wann wird ein Fahrradnetz für Frohnhausen fertig, um einen sicheren Anschluss zu den neuen Radwegen auf den ehemaligen Bahntrassen zu erhalten? Kann die Onkenstrasse nicht durchgängig, rechts und links, mit Parkstreifen und Radweg die Stadtteile Holsterhausen, Frohnhausen und Altendorf sicher verbinden? Und warum nicht auch aus den 3 Stadtteilen über die Martin-Luther-Straße mit dem Rad zum Westbahnhof? Warum stehen am S-Bahnhof Frohnhausen nur ein paar blaue Container anstatt ausreichende Fahrradständer, auch am Westbahnhof, anzubieten.
Wie kann der ÖPNV attraktiver werden? Wann wird der Westbahnhof mit seinen 3 S-Bahnlinien mit Einrichtungen zu mehr Mobilität ausgestattet? Gelingt der Neuanfang mit der Erweiterung von Straßenbahnlinien über die Berthold-Beitz-Allee und später mit der einer Linienergänzung zum Hauptbahnhof und zum Gewerbegebiet M1?
Was ist mit der A 40, wenn von Westen und von Osten der 6streifige Ausbau in den Tunnel und in die Frohnhauser Tieflage mit 4 Ein- und Ausfahrten mündet und unsere Stadtteile verstopft?
Wie geht es weiter: Die Ergebnisse der Veranstaltungen wurden von SPD-Vertretern in Stichworten festgehalten. Die Fragebögen und Gespräche sind ausgewertet. Alle dachten Frohhausen steht schon und es bewegt sich nicht mehr viel. Mit so einer langen Liste der Ideen und Anstöße hatte allerdings kaum einer gerechnet.
Alles wird geprüft, um zu sehen, was davon eine Chance hat verwirklicht zu werden und sofort, mittelfristig oder langfristig angegangen werden kann. Die ersten Anträge sind formuliert, einige Maßnahmen schon beantragt und in Kürze wird schon einiges zu sehen sein.
Es gibt aber auch Themen für die noch Antworten oder Lösungen gefunden werden müssen. Diese Aufgabe steht in diesem Jahr ganz oben auf der Tagesordnung. Eine Übersicht und Auswertung der gesammelten Vorschläge, aber auch die ersten Initiativen zur Umsetzung von Maßnahmen wird im Frühjahr vorgestellt unter dem Motto: “Denk.bar für Frohnhausen – Ein Stadtteil bewegt sich doch!
Zu offenen Fragen wird die SPD im Dialog Lösungsvorschläge erarbeitet. Die Themenschwerpunkte dazu sind von Bürgerinnen und Bürgern eingebracht worden.
Begonnen wird mit einer Denk.bar zum Einzelhandel und Gewerbe. Hier sind dann auch die Verbände und Vereine gefordert ihrer Verantwortung gerecht zu werden.
Es wird spannend in diesem Jahr in Frohnhausen und wir freuen uns schon, wenn Politik auf Wirklichkeit trifft, wie so schön in einer Fernsehsendung heißt.
Otto Reschke